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Gericht: LG Magdeburg Fundstelle: SP

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1. Grundsätzlich braucht sich der Geschädigte unsachgemäße Maßnahmen der Reparaturwerkstatt nicht zurechnen lassen. 2. Ist jedoch das Unfallfahrzeug noch fahrfähig und verkehrssicher, ist es Pflicht des Geschädigten, sich vor Reparaturauftrag davon zu überzeugen, daß die von ihm ausgewählte Werkstatt die Reparatur auch zügig durchführen wird. 3. Mehrkosten, die durch eine längere Ausfallzeit entstehen, hat der Schädiger dann nicht zu tragen.

LG Magdeburg (12 S 27/98) | Datum: 06.04.1998

SP 1998, 321 [...]

1. Eine strafrechtliche Wertung ist für die Beurteilung des zivilrechtlichen Sachverhalts unverbindlich. Selbst wenn eine rechtskräftige Verurteilung wegen fahrlässiger Körperverletzung erfolgte, muß ein zivilrechtlicher Fahrlässigkeitsvorwurf nicht begründet sein. 2. Auch wenn auf einer Wiese in der Nähe der gegenüberliegenden Straßenseite in der Regel Kinder spielen, muß ein Kraftfahrer nicht damit rechnen, daß von der anderen Straßenseite zwischen parkenden Pkw ein Kind die Straße betritt. Fährt der Kraftfahrer zudem unter 30 km/h, scheidet bei dieser Sachlage ein Verschulden aus.

LG Magdeburg (2 S 247/94) | Datum: 29.11.1994

Zur Haftungsverteilung bei Unfällen zwischen Kindern und Kraftfahrzeugen LG Bochum SP 1995, 73 m.w.H.. Vorinstanz: AG Wernigerode, SP 1995, 129 [...]

1. Der Anscheinsbeweis vermittelt grundsätzlich die Überzeugung, daß ein Geschehnis so verlaufen ist, wie es nach der Lebenserfahrung für gleichartige Geschehnisse typisch ist. Bei Verkehrsunfällen ist dazu ein Geschehnisablauf erforderlich, der nach allgemeiner Lebenserfahrung zu dem Schluß einer Sorgfaltspflichtverletzung drängt, weil er für den Fall einer schuldhaften Verursachung typisch ist. In den Fällen der Kollision eines Linksabbiegers mit einem entgegenkommenden Fahrzeug in dessen Fahrbahn, ist in der Regel typischerweise davon auszugehen, daß der Linksabbieger entweder unaufmerksam oder unvorsichtig gefahren ist und dadurch den Verkehrsunfall verschuldet hat. 2. Entkräftet wird der Anscheinsbeweis nicht durch bloße theoretische Möglichkeiten, sondern nur durch bewiesene Tatsachen, nach denen ein atypischer Geschehnisablauf möglich ist. Der für ein Verschulden des Linksabbiegers sprechende Anschein könnte beispielsweise widerlegt sein, wenn ein Verstoß des Geradeausfahrers gegen die witterungsbedingte Beleuchtungspflicht, die bei einer Sichtweise von etwa 100 - 120 Metern gegeben ist, bewiesen wird.

LG Magdeburg (2 S 154/96) | Datum: 03.09.1996

S.a. KG DAR 1983, 82 . SP 1996, 405 [...]

Kein Ausgleich der SFR-Kürzung nach voreiliger Inanspruchnahme des Kaskoversicherers

LG Magdeburg (2 S 358/95) | Datum: 28.11.1995

SP 1996, 417 [...]

1. Kraftfahrzeuge müssen die Fahrbahn benutzen. Ein kurzes Befahren des Gehwegs ist nur bei einer Zwangslage gestattet. 2. Der Grundstückausfahrer muß nicht damit rechnen, daß ein Auslieferungsfahrzeug verbotswidrig den Gehweg befährt. Die Betriebsgefahr des ausfahrenden Fahrzeugs tritt hinter dem grob verkehrswidrigen Verhalten des auf dem Gehweg fahrenden Kraftfahrers zurück.

LG Magdeburg (2 S 714/98) | Datum: 16.02.1999

SP 1999, 192 [...]

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