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Gericht: LG Köln Fundstelle: FPR Service1995 V

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Der biologische Vater eines Kindes, das gem. § 1591 BGB als eheliches Kind Dritter gilt, kann aus Art. 8 EMRK keinen Anspruch auf Umgang mit dem Kind herleiten. Der an sich aus Art. 8 Abs. EMRK folgende Anspruch des biologischen Vaters auf Umgang mit seinem als ehelich geltenden Kind, zu dem er über mehrere Jahre Beziehungen unterhalten hat, ist gem. Art. 8 Abs. 2 EMRK ausgeschlossen, da sich bei Zusammenleben der rechtlichen Eltern aus der in § 1593 BGB zum Ausdruck kommenden gesetzlichen Wertentscheidung ergibt, daß dem Interesse des Kindes an einem ungestörten Aufwachsen in der Familie seiner rechtlichen Eltern der absolute Vorrang gebührt. Ein Sorgerechtsmißbrauch seitens der rechtlichen Eltern i.S.d. § 1666 BGB liegt nicht vor, wenn diese den Kontakt des Kindes zu seinem biologischen Vater mit der Begründung abbrechen, er störe die vollständige Familie und das Kind solle nicht mit dem Problem des Vorhandenseins zweier Väter konfrontiert werden. In einem derartigen Fall kann das Vormundschaftsgericht auf Antrag der rechtlichen Eltern dem biologischen Vater den Kontakt zu dem Kind untersagen.

LG Köln (1 T 657/94) | Datum: 06.09.1995

FPR Service 12-1995 V FamRZ 1996, 433 NJW 1996, 1415 [...]

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