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Rechtsgebiet: Scheidungsgründe Jahr: 1990

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1. In aller Regel ist einem scheidungswilligen Ehegatten das Festhalten an einer zutiefst zerrütteten Ehe auf Lebenszeit nicht zuzumuten. 2. Auch wenn den anderen Ehegatten die Scheidung der Ehe wegen seiner religiösen Überzeugung und wegen seiner Stellung in der Glaubensgemeinschaft, der er angehört, sehr hart trifft, rechtfertigt dies nicht die Aufrechterhaltung der Ehe.

OLG Stuttgart (15 UF 242/90) | Datum: 17.10.1990

FamRZ 1991, 334 [...]

Die Aufnahme einer ehewidrigen oder ehebrecherischen Beziehung reicht im Regelfall nicht aus, um einen Härtegrund i.S. des § 1565 Abs. 2 BGB darzustellen.

OLG Köln (10 UF 64/90) | Datum: 16.08.1990

Herrschende Meinung ist wohl, daß nicht jede Verletzung der ehelichen Treue, insbesondere der Ehebruch, in aller Regel ein ausreichender Härtegrund sei (Johannsen/Henrich/Jaeger, § 1565 Rdn. 69 m.N.; vgl. aber OLG [...]

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